Bernhard Köhl (1742-1800) - der Soldat

Sohn des Oberzunftmeister Bernhard von Köhl (1693-†1762) und Bruder von Kommandant Sebastian von Köhl (1734-†1781).

Bernhards Mutter starb als er 16 Jahre alt war. Er wird danach in einigen Kriminalakten aufgeführt: 1765 war er in die Untersuchung über eine Indiskretion im Zusammenhang mit der Abstimmung über die Fünfer der Syndikatur im Rat verwickelt. Auch wurde er als Zeuge einer Schlägerei der Gebrüder Killias einvernommen. Und 1766 wird er vom Churer Stadtgericht wegen Leugnen, gröblichem Verhalten und Unzucht mit einer Elisabeth Gadient zu einer Busse von 25 Pfund verurteilt.[59] Er verpflichtete sich 1766 als Soldat bei den Schweizer Truppen. Churer Söldner..

In Folge der Französische Revolution von 1789 entliess die schweizerische Nationalversammlung im März 1792 alle Schweizer Truppen und rief die Tagsatzung alle 11 ständigen Regimenter zurück. In einer Entlassungsurkunde (congé militaire) des Schweizer Regiments de Vigier in französischen Diensten, datiert 20.09.1792, wird der Unteroffizier Bernhard Köhl aus Chur aus dem Dienst entlassen. Als Rang wird Corporal Sergant (Oberfeldwebel) und Sergant Major (Oberstabsfeldwebel) angegeben. Die Urkunde wurde in Strassburg von Kompaniekommandant Blumenthal unterschrieben. Mit 50 Jahren wurde er also nach 26 Jahren aus dem Militärdienst entlassen.

Bernhard blieb wohl in Frankreich. Im Strassburg wurde er dann 1796 Vater eines unehelichen Sohnes mit dem Namen Bernard. 3 Jahre später heiratete er die Mutter des Kindes, Anne Rose Cligny. Doch auch diese Ehe hielt nicht lange. Bernhard kehrte 1797 wieder nach Chur zurück. Seine Ex-Frau gebar kurz darauf ein weiteres uneheliches Kind und heiratete dann dessen Vater. Wie es Bernard Köhl erging ist nicht bekannt. Bernhard schloss sich nach seiner Rückkehr den Churer Truppen an und kämpfte 1798/99 gegen die helvetischen Truppen. Die Churer unterlagen und Bernhard geriet zusammen mit einigen seiner Brüder in Gefangenschaft. Danach verliert sich seine Spur.

 

 


Impressum und rechtliche Hinweise

Ehefrau: Margreth Krättli, geschieden. Anne Rose Cligny, geschieden.
Kinder: 1
Beruf: Soldat, Oberstabsfeldwebel
Zunft: Keine

1792-Entlassungsurkunde-Bernhard-Köhl2.jpg

Entlassungsurkunde des Regiments de Vigier in franz. Diensten für Bernhard Köhl (StAGR B/N 924/78)


Quellen:

59: Kindsmord in Chur oder doch nur unzüchtiger Lebenswandel?, Ursula Jecklin, 2020,

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