n der Sandstrasse in Chur liegt heute das Krematoriums und der Friedhofs Totengut. Der Name «Totengut» oder «Totengüatli» geht zurück auf die Zeit, als im 16. Jahrhundert die Pest in Chur grassierte und dort die Toten verbrannt wurden. Der Flurname «Todtengut» erscheint bereits auf dem Münsterplan von 1878; dazu sind ein Gebäude und zwei Kleinbauten eingezeichnet, auf der gegenüberliegenden Flussseite ein Bad.
Das Gebäude war 1821/22 errichtet worden; bedürftige Familien und Alleinstehende konnten dort unentgeltlich wohnen. Im Jahre 1833 fanden dort neben der Familie des Aufsehers 44 Personen Unterkunft, unter anderen eine Familie mit sieben Kindern.[16]
Das Haus wurde im frühen 20. Jahrhundert «Bürgerheim» genannt und nahm sogenannte Armeleute auf. Fotos aus jener Zeit zeigen auf dem Areal Einzelbauten unterschiedlicher Grösse. Die Besitzerin der Liegenschaft, die Bürgergemeinde Chur, erklärte sich dann bereit, diese für den Bau eines Krematoriums abzutreten, welcher 1921 abgeschlossen wurde.[84]
Das Churer Totengut mit der alten Überbauung, um 1915. Foto Lienhard & Salzborn (StAGR, FN IV 13/18, C 205)
Quellen:
16: Churer Stadtgeschichte, Ursula Jecklin, 1993, StAC, Stadt Chur
84: Das Churer Totengut, Leza Dosch, 2013, Bündnerisches Monatsblatt