Die grosse Überschwemmung von 1762

Am 28. Juni 1762 begann es in Chur heftig zu regnen. Nach 2 Tagen Dauerregen trat die Plessur über die Ufer und verwüstete Chur. Die Metzger- und Obertorer Brücke wurden weggerissen. Auch das Zollhaus und die Rot-Gerbe des Zunftmeister Johannes Bavier1 wurden vollständig zerstört. Auch das Obere Tor und das daran angebaute Haus der Frau Elisabeth Davaser2 waren gefährdet. So musste die Familie Terz ihr Haus am Ochsenplatz evakuieren. Der ganze Hausrat wurde auf einen Ochsenkarren gepackt und beim Weissen Kreuz in Sicherheit gebracht. Antoni hatte Glück und sein Haus blieb verschont. Doch der durch die wütenden Wassermassen verursachte Schaden war enorm. Die Stadt war für mehrere Tage kaum mehr zugänglich und schnell wurden erste Provisorien erstellt damit die Handelsgüter wieder in die Stadt geführt werden konnten. Da auch das Zollhaus zerstört worden war wurde das Haus des Herrn Schmid beim Obertor zum Zollhaus gemacht und Vetter Simeon Damur zog dort als Zoller ein.


Impressum und rechtliche Hinweise

1830-Obertor.jpg

Obertor mit der Obertorer Brücke. Um 1830 (Aquatinta nach W. R. Scheuchzer)


Quellen:

Die Terzsche Familienbuch

Erwähnte Personen:

Johannes von Bavier (15.5.1737–24.11.1807), Zunftmeister. Siehe SBAV.

Elisabeth Davaser (13.10.1741–15.4.1779), Ehefrau von Christian Loretz (1740–2.5.1785). Siehe SDAV.