Nach der Annextion von 1799 wurden die Drei Bünde 1803 in die Schweizer Eidgenossenschaft integriert. Der neu gegründete Kanton Graubünden war ein bedeutendes Durchgangsgebiet für wichtige Handelswege zwischen Süden und Norden. In den europäischen Konflikten des 17. und 18. Jahrhunderts (siehe auch «Die Bünder Wirren (1618 bis 1639)») war die Region Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen zwischen Frankreich, Österreich und Spanien.
Am Wiener Kongress von 1815 wurde die Neutralität offiziell anerkannt und international garantiert. Die Grossmächte betrachteten die Schweiz als stabilisierenden Faktor in Europa.
Die Stadt Chur profitierte von ihrer Funktion als Verkehrsknotenpunkt. Der Neutralitätsstatus förderte den Handel, da Chur ein sicherer Umschlagsplatz für Waren wurde. Gleichzeitig konnte sich die Stadt als administratives und wirtschaftliches Zentrum von Graubünden etablieren, ohne durch kriegerische Konflikte beeinträchtigt zu werden. Auch die Infrastruktur, wie Strassen und Eisenbahnen, konnte ohne grössere Zerstörungen ausgebaut werden. Dies ermöglichte Chur eine langsame, aber stetige Entwicklung hin zu einer wohlhabenden und kulturell vielfältigen Stadt – auch wenn der Weg dorthin beschwerlich sein sollte.