Gili Köhl (geb. Julius de Rogister, ~1530-†~1585) - der Erste

Julius de Rogister, 1564 eingebürgert als Gili Külch, war der erste Köhl in Chur. Julius, welcher sich Gili nannte, übte den Beruf des Weissgerbers aus. Um 1550 heiratete er gemäss Sprecher eine von Capol und hatte 14 Kinder, von denen drei Söhne Nachkommen hatten[3] Dabei dürfte es sich um eine Tochter von Luzi von Capol (15xx–1570), Landvogt in Maienfeld 1531, Erbauer des Hauses Planaterra um 1533, Lehrer an der Lateinschule in Chur, handlen[5].

Um 1590 erstand Gili von der Stadt Chur eine Wiese an der Plessur[6], nahe des Rhein. Dieses Grundstück sollte dann über viele Jahrhunderte als das Köhlsche Plessurgut im Besitz der Familie bleiben und erst 1816 endgültig verkauft werden.

Da die Taufbücher vor 1575 und die Kirchenbücher von 1596-1610 heute nicht mehr vorhanden sind, konnten nur die Namen der männlichen Kinder ermittelt werden welche ab 1577 in Chur Nachkommen hatten. Es ist anzumerken dass in den Taufbüchern aus dieser Zeit nur der Name des Vaters und des Neugeborenen angegeben wurde. Die Trauungsbücher aus dieser Zeit sind nicht mehr vorhanden. Folgende Söhne mit Kinder konnten ermittelt werden:

  1. Gili Köhl (~1556-~1620) - Weissgerber
  2. Köhl Christian (~1557-†)
  3. Arnold Köhl (1564-†~1630) - Obristrichter

Gilli Köhl hatte ab 1576-1595 Kinder. Zu Christian Köhl ist nur bekannt dass er von 1577-1588 Vater von 8 Kindern wurde. Ab 1588 sind keine weiteren Einträge zu dieser Familie zu finden. Dies weisst darauf hin dass die Familie nach 1588 Chur verlassen hatte, die männlichen Nachkommen keinen Kinder hatten oder durch eine der grassierenden Seuchen dahin gerafft worden ist. Arnold Köhl hatte ab 1595 Kinder. Daher die gewählte Reihenfolge und die geschätzten Geburtsdaten.

Die Familienlinie des Arnold Köhl (1564-†~1630) brachte einige bedeutende Persönlichkeiten hervor welche vor allem wichtige Positionen in der Stadtverwaltung inne haben sollten. Die Familienlinie des Gili Köhl (~1556-~1620) beschränkte sich weitgehend auf die Weiterführung der Gerbertradition.

Im Steuerbuch der Stadt Chur von 1578 sind folgende Personen aufgeführt:

Im gleich Haushalt im Quart 4:

  • Jöri Koli
  • Urban Koli
  • Hans Koli
  • Greta Kolin

Ebenfalls im Quart 4, aber anderes Haus:

  • Christen Koli (Hier dürfte es sich um Christian, geb. um 1557, handeln)

Jöri, Urban, Hans & Greta dürften weitere Kinder des Gilli Köhl gewesen sein. Arnold war zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt und nicht steuerpflichtig.


Impressum und rechtliche Hinweise

Ehefrau: von Capol
Kinder: 14
Beruf: Weissgerber

Quellen:

3: Sammlung Rätischer Geschlechter, Sprecher von Bernegg, Anton Hercules, 1847,

5: Geschichte des Churer Stadtrates 1422-1922, Valèr Michael, 1922,

6: Testament des Bernhard Köhl, Bernhard Köhl, 1672-1695, StAGR B2125/3