Peter Köhl heiratete 1623 Emerita Mathis (~1600-†1675) und lebte mit seiner Frau 51 Jahre zusammen. Aus dieser Ehe entsproß 1624 Bernhard von Köhl (1624-†1700) – Bürgermeister und Bundespräsident [3]. Dieser Bernhard Köhl sollte dann die Geschichte von Chur nachhaltig prägen.
Kinder von Peter Köhl mit Emerita Mathis:
Weitere Einträge zu Kinder konnten nicht gefunden werden. Auch fehlen Informationen zu Arnold und Anna. Bernhard Köhl erwähnt in seinem Testament keine Geschwister. Vermutlich waren diese vor 1670 bereits alle gestorben. Es könnte auch gut sein dass diese Beiden wie auch weitere Geschwister durch die Pest von 1629 dahingerafft wurden.
Ehefrau: Emerita Mathis
Kinder: mindestens 3
Beruf: Torwärter
Zunft: Schuhmacherzunft
Peter Köhl trat 1619 der Schuhmacherzunft bei und war als Gerber mit eigener Gerbe tätig. Ob er die Gerbe von seinem Vater übernommen hatte ist nicht bekannt. 1632 wird Gerber Peter Köhl in einem Schreiben an den Churer Bürgermeister und Rat erwähnt. Der Ammann und Rat von Thusis beschuldigten im Namen des Rot- und Weissgerber Meister Stoffel Scheurer von Thusis Peter Köhl der üblen Nachrede. Meister Stoffel behauptete, ein Geselle des Peter Köhl (er wird namentlich nicht genannt), welcher bei ihm für 2 Wochen hätte arbeiten sollen, sei vorzeitig und unerlaubt für den Kriegsdienst davongelaufen, weshalb ihm ein Schaden entstanden sei. Zudem sollen die beiden in Chur schlecht über ihn geredet haben und ihn deswegen nun niemand mehr grüssen wolle.
Die Reaktion auf diese Anklage ist nicht bekannt. Aber das Schreiben belegt, dass Peter Köhl 1632 eine Gerberei mit mehren Gesellen führte. Es dürfte sich dabei um die Köhlsche Gerbe handeln, welche 1719 in einem Protokoll erwähnt wird.
1638, wenn nicht schon früher, bis Anfangs 1648 war Peter Torwärter des Metzgtürli und wohnte mit seiner Familie vermutlich in der Amtswohnung der Metzgmühle (heute Arcas 1), gelegen am Metzgplatz.
Quellen:
1: Zunftrodel Z18 S.3 Nr.14
3: Sammlung Rätischer Geschlechter, Sprecher von Bernegg, Anton Hercules, 1847,
9: Historisches Lexikon der Schweiz, Jürg Simonett , 2020,
Vgl. Bittschrift für den Rot- und Weissgerber Meister Stoffel Scheurer von Thusis betr. Verleumdungen des Gerbers Peter Köhl von Chur, sowie seines ehemaligen Gesellen, der jetzt beim Köhl arbeite. Ratsakten 8. Dezember 1632, StadtAC, RA 1632.018.
1646 war dann ein wichtiges Jahr für Peter. Sein Sohn heiratete mit nur 22 Jahren die Churer Bürgerin Gertrude Schafknecht. Auch kaufte er seinem Bruder dessen Wohnung im Prixinenhaus, gleich auf der anderen Seite des Metzgplatzes gelegen, ab und brachte dort sein Familienwappen an. Vermutlich zog er mit seiner Frau und dem frisch vermählten Paar in diese Wohnung. Auch gab er seine Amtstelle als Torwärter auf. 1648 ging das Torwärteramt beim Metzgertürli auf den neuen Metzgmühle-Inhaber, einen Hans Michel Apatzhuser, über, welcher zuvor Torwärter beim Untertor gewesen war.[9] Im gleichen Jahr starb sein Bruder Joseph und liess sein Frau mit mehreren Kleinkindern zurück.
Es könnte sein dass Peter die Geschäfte seines Bruders übernahm und deshalb seine sichere Stelle als Torwärter aufgab. Oder er unterstützte sein Sohn, welcher am Martinsplatz einen einträglichen Handel betrieb. 1668 wird Peter in dem Amtsbücher dann nochmals als Bannwärter des Oberthor aufgeführt.
Peter wohnte mit seiner Frau bis zu seinem Tod in der Wohnung an der Prixinengasse. Seine Frau starb, betrauert von ihrem Sohn und dessen Kindern, ein Jahr später. Sein einziger Sohn, Bernhard Köhl, lies zu seinen Ehren eine mit dem Köhlschen Wappen versehenen Grabplatte herstellen. Diese Grabplatte kann auch heute noch im Churer Stadtgarten bewundert werden.