Peter Köhl war der erstgeborene Sohn des Bernhard von Köhl (1624-†1700) und der Gertrude Schafknecht (1624-†1695).
Peter Köhl wurde im Hause der Familie Köhl an der Oberen Gasse 10 in Chur geboren. Da alle vor ihm geborenen Söhne des Bernhard Köhl verstorben waren war Peter der älteste Sohn von Bernhard Köhl und auch dessen Stammhalter. Er erhielt den Namen seines Grossvaters, Peter Köhl (1595-†1674). Sein Vater war 28 Jahre alt und bereits erfolgreicher Unternehmer und angesehener Bürger der Stadt Chur. Doch dieser betrieb nicht nur ein florierendes Geschäft, sondern stieg auch in der städtischen Verwaltung auf, wurde 1660 Seckelmeister und 1666 zum Oberzunftmeister gewählt. Peter wuchs also in einem behüteten, gut situierten Haushalt auf und erhielt die beste Ausbildung. Schon früh arbeitete er im Geschäft des Vaters mit.
Als er 20 Jahre alt war vermerkte sein Vater in seinem Testament: «Von den Söhnen ist der älteste, Peter, keinem Laster unterworfen, sondern ein frommes, gehorsames Kind, das dem Vater im Laden dient. Dies weil er etwas schwach im Verstehen von komplexen Zusammenhängen ist und ein schlechtes Gedächtnis hat, so empfehle ich ihn nicht für schwierige Aufgaben einzusetzen, sondern nur als Verkäufer im Laden arbeiten zu lassen. Sollte er grössere Aufgaben annehmen, so ist er zu unterstützen oder sonst Hilfe zu leisten. Er hat Mühe mit schwierigen Aufgaben, jedoch kann er von Zeit zu Zeit mit Vorsichtigkeit und Sorge neues Versuchen und Aufgaben übernehmen, was er als gut erachtet, denn das Gedächtnis kann sich verbessern, wenn Gott sein angedeihen dazu gibt.»[16]
Der gestrenge Vater zeigte sich nachsichtig mit Peter und versuchte ihm entsprechend seinen Fähigkeiten zu fördern. Dass er sich anständig und ehrlich verhielt zeigt sich auch in den Stadtarchiven: Es gab keine Einträge in den Protokollen der Gerichten und Räte. Während Peter im Geschäft seines Vaters arbeitete, studierten seine 3 Brüder. Bernhard studierte Theologie und wurde 1683 in die Synode aufgenommen, Bruder Andreas verstarb während seines Studiums der Medizin in St. Gallen, welches der 3te Bruder, Joseph, 1687 erfolgreich abschliessen sollte.
Ehefrau: Ursula Schwarz, Anna Maria Schwarz
Kinder: 4
Beruf: Kaufmann
Zunft: Schuhmacherzunft
1684 war dann ein wichtiges Jahr in Peters Leben. Er heiratete Ursula Schwarz (1663–†1718), Tochter des Pfarrers Georg Schwarz1, welcher ab 1670 Pfarrer an der St. Regula Kirche in Chur und 1678 für ein Jahr Pfarrer in Haldenstein war. Im gleich Jahr wurde die erste Tochter des Paares, Gertrud, geboren.
Und sein Vater Bernhard wurde in den Adelsstand erhoben. Dieses für die Familie einschneidende Ereignis bewegte den Vater dazu im Testament seinem Sohn eine wichtige Aufgabe zu übertragen: «Der original Adelsbrief solle dem ältesten Sohn Peter, sofern er am Leben ist, in Verwahrung geben werden, jedoch dass den anderen Söhnen eine recht authentische Kopie ausgehändigt werden soll und weil dieser Adelsbrief von mir und durch mich bekommen, als allein mir und den lieben Kindern, männlich und weiblichen Geschlechts und wenn Gott über mein geliebten Sohn Peter befehlen wird, so solle der original Adelsbrief den andern ältesten Söhnen, gleichwie ihm, gegeben und also übergeben werden."»
Peter hatte trotz des Einflusses seines Vaters keine wichtigen Ämter in der Stadtverwaltung inne. Einzig von 1886-92 war Peter Armenvogt der Pflegschaft St. Martin. Er prüfte Gesuche zur Unterstützung und bewilligt diese.
2 weitere Söhne kamen hinzu: Bernhard und Geörg. Letzterer wurde in Chur getauft.
1695, Peter war nun 43 Jahre alt, erwähnte ihn sein Vater erneut in seinem Testament. Der betagte Vater hatte Freude an Peter, denn dessen Ehe mit der Tochter des Pfarrers Georg Schwarz war eine glückliche und mit drei Kindern gesegnete Ehe. Peter diente gegen ein bestimmtes Salär in der Handlung, hat, wie alle verehelichten Geschwister, eine Mitgift von 1000 Gulden empfangen, ausserdem „soll er seinen Anteil am Erbe seiner Zeit geniessen und was er in der Fremde oder Schulen gekostet hat, soll kein Abzug gemacht werden, wie auch gegen die andern Brüdern, wenn er weniger gekostet hat, soll er kein Vorteil haben. Bei dem Wohnhaus ist er mit andern Brüdern im Nutzen und Schaden einzustehen verpflichtet, auch einen andern Schwestern und Miterben ohne Entgelt schuldig zu dienen und beizuspringen. Das Haus auf dem Platz geniest er laut verschriebenem Vertrag."[16]
Peter wohnte also mit seiner Familie im Haus Rych am Martinsplatz, in welchem sich auch das Verkaufsgeschäft der Familie befand. Sein Vater erwähnt die drei Kinder Gertrud (11), Geörg (7) und Bernhard (5).
Kinder von Peter Köhl mit Ursula Schwarz:
1697 wurde Peter mit 45 Jahren nochmals Vater: Tochter Anna Maria wurde in Chur geboren. Mutter war Anna Maria Schwarz (1667–†>1738). Er schien sich inzwischen von seiner Frau Ursula getrennt zu haben und deren Schwester geheiratet zu haben. Bei der Taufe waren verschiedene Verwandte mit dabei: Seine jüngste Schwester Anna Katharina Köhl, Seraina Schwartz, Margrit Pestalozzi, geborne Schorsch, Sereina Schwartz geborne Pitzardi.
Kind von Peter Köhl mit Anna Maria Schwarz:
Im Winter 1713 starb Peter mit 60 Jahren in Chur. Obwohl Peter adliger Herkunft war und viele seiner Geschwister und deren Nachkommen sich von Köhl und Rogister nannten, ist diese Bezeichnung von Peter nie verwendet worden. Seine Mannlinie starb mit dem Tod seines Sohnes Georg 1736 bereits aus.
Obwohl Peter adliger Herkunft war und viele seiner Geschwister und deren Nachkommen sich von Köhl und Rogister nannten, ist diese Bezeichnung von Peter, aber auch von seinen Nachkommen nie verwendet worden.
Quellen:
16: Testament des Bernhard Köhl, Bernhard Köhl, 1690, StAGR B2125/3