Peter von Köhl (1748-†1794) - Fähnrich & Stadtwachtmeister

Peter Köhl, Sohn des Oberzunftmeister Bernhard von Köhl (1693-†1762) und Bruder von Sebastian von Köhl (1734-†1781) – der Kommandant, verlor seinen Vater als er 14 Jahre alt war. 1779 heiratete er die um 11 Jahre jüngere Dorothea Busch (1759-†1799)

Dieser Ehe entsprossen 6 Kinder:

  1. Köhl Salome (1780-†1780), kurz nach der Geburt gestorben
  2. Fortunat Köhl (1782-†)
  3. Bernhard von Köhl (1784-†1813), Hauptmann und Regierungsschreiber, heiratete Maria Magdalena von Saluz und hatte 3 Kinder.
  4. Hortensia Köhl (1787-†1837), heiratete 1812 Peter Conradin von Planta (1742-†1822)
  5. Salome Köhl (von Rogister, 1791-†1871), heiratetet Johann Samuel Coaz (1770-†1855)
  6. Peter Köhl (1794-†)

Er sorgte als Stadtwachtmeister für Ruhe und Ordnung in Chur. Als Fähnrich war er auch Anführer der städtischen Bürgerwehr. Öfters musste er Streitereien schlichten und Raufbolde verhaften. Peter war ein Familienmensch der sich auch nach dem frühen Tod von Vater und Mutter für seine Geschwister und auch seinen Halbbruder, Simeon Köhl (1760-†1845), einsetzte. Zum Dank benannte letzterer seinen erstgeborenen Sohn, und nach dessen Tod einen weiteren Sohn, nach ihm und wählte ihn zum Götti eines seiner Kinder aus.

Peter scheint auch gesellschaftlich gut vernetzt und geachtet gewesen zu sein. Er war ab 1771 Mitglied der Rebleutezunft, welcher vor allem Grundbesitzer angehörten. Solchen Besitz dürfte er von seinem Vater geerbt haben. Seine beiden Töchter heirateten in hochangesehene und wohlhabende Familien (Coaz und von Planta) ein. Peter starb unverhofft in seinem 46 Lebensjahr, kurz vor der Geburt seines letzten Sohnes, welcher nach ihm benannt wurde. Seine Frau Dorothea starb mit nur 40 Jahren ein paar Jahre nach ihm und hinterliess mehrere minderjährige Kinder.

Kinder des Peter Köhl

Sohn Fortunat ging in der Erziehungsanstalt im Schloss Reichenau, welche von Dr. Heinrich Zschokke geleitet wurde, zur Schule. Er wird dort 1797 als einer der Schüler aufgelistet1. Über seinen weiteren Verbleib ist nichts bekannt, er scheint Chur verlassen zu haben.

Sohn Bernhard heiratete 1806 Maria Magdalena Saluz. Sie gebar ihm 3 Kinder, von deren zwei aber früh starben. Bernhard war 1804 als Adjutant Mitglied des Stabs des Bündner Bataillons im Bockenkrieg. Ab 1803 war er Mitglied der Rebleutezunft, wurde 1807 Zunftmeister und Oberleutnant, 1808 zum Zunfthauptmann ernannt. Wurde später zum Regierungssekretär gewählt. Nur Tochter Anna Dorothea erreichte das Erwachsenenalter, heiratete 1829 den Richter Johann Jacob Wassali (1806-†1878) und wanderte mit ihrer Familie 1851 nach Amerika aus.

Tochter Hortensia Köhl heiratete 1812 Peter Conradin von Planta (1742-†1822), nachmaliger Landvogt zu Fürstenau und Gesandter gemeiner drei Bünde nach Venedig, und residierte im Schloss Fürstenau. Die beiden hatten 4 Kinder: Peter Conradin von Planta (1806–†1840), Maria Catharina von Planta (1812–†), Johann Baptista von Planta (1814–†) und Anna Dorothea von Planta (1816–†).

Sohn Fortunat ging in der Erziehungsanstalt im Schloss Reichenau, welche von Dr. Heinrich Zschokke geleitet wurde, zur Schule. Er wird dort 1797 als einer der Schüler aufgelistet.[1] Über seinen weiteren Verbleib ist nichts bekannt, er scheint Chur verlassen zu haben.

Tochter Salome heiratete 1826 den Berufsoffizier Johann Samuel Coaz, Oberstkriegskommissär und Oberstlieutnant, vormals Hauptmann im Schweizer Regiment Nr. 31 in Königlich-Niederländischen Diensten (Regiment Oberst Jacob von Sprecher). Coaz war in dieser Zeit der Vorgesetzte von Salomes CuCousin Sebastian von Köhl (1734-†1781) – der Kommandant. Das Paar hatte 3 Kinder: Tochter Clara Dorothea (1817-†1882), Peter Samuel (1819-†1880), Oberstleutnant und Oberforstinspektor Dr. Johann Coaz (1822-†1918). Ihr Grabstein ist noch vorhanden, auf dem Daleufriedhof in Chur (parallel zur Oberalpstrasse in der dritten Reihe, direkt hinter Coaz' Grabplatte).

Im Nachlass von Johann Coaz sind noch Abbildungen von Salome und Johann Samuel vorhanden. Die beiden Ölgemälde stammen vom Berner Maler Johann Jakob Walthard und sind leider verschollen. Die Photographie ist im Nachlass StAGR N8 zu finden. Es handelt sich hier um die ältesten Abbildungen von einer Köhl.


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