Anna Katharina Köhl-Mattli (1667–†1748) – Die Tüchtige

Anna Katharina war das letztgeborene Kind des Bürgermeister Köhl. Bei ihrer Geburt war ihre älteste Schwester bereits 21 Jahre alt. Anna Katharina erhielt wie ihre Geschwister eine gute Ausbildung und wuchs behütet von Ihren Eltern und Geschwistern im Paradieshaus auf. Ihr Vater bezeichnete Sie als tüchtiges und gottesfürchtiges Kind, welches der Mutter im Haushalt mithalf.

Als ihre Mutter älter übernahm sie immer mehr Aufgaben im Köhlschen Haushalt und kochte für die ganze Familie. Als ihre Mutter erkrankte pflegte sie diese bis zu ihrem Tod. Auch übernahm sie die Pflege ihrer beiden Neffen, Bernhart und Hartmann Margadant, welche nach dem Tod von deren Vater im Köhlschen Haushalt aufgenommen wurden. Auch ihren Vater dürfte sie bis zu seinem Tode umsorgt haben. Als dieser starb war Anna Katharina 23 Jahre alt. Ihr Bruder Joseph wurde ihr Vormund und unterstützte seine Schwester, wie es ihr Vater in seinem Testament angeordnet hatte. Sie wird sehr oft als Taufzeugin von Kindern ihrer Geschwister aufgeführt, hatte selber aber keine eigenen Kinder. 1708 und 1709 heirateten dann ihr beiden Neffen Bernhart und Hartmann, und erste Grossneffen wurden geboren.

Im August 1726 wurde Anna Katharina erstmals als Frau Hauptmännin bezeichnet. Ihr Ehemann war der Hintersässe Hauptmann Christian Mattli (1660–†1735). Ein Heiratseintrag ist in den Kirchbüchern nicht vorhanden.

Mattli war zuvor mit Catharina Walser (1683–†1722) verheiratet gewesen und wohnte mit ihr im Haus zur Pfisterei, gleich neben dem Weissen Ochsen, in welchem die Familie Terz-Köhl wohnte. 3 Kinder wurden geboren, starben aber alle kurz nach deren Geburt, wie auch seine Frau. Ein paar Jahre nach dem Tod seiner Familie heiratete er die 59 Jahre alte Anna Katharina. Auch wird Mattli im Steuerodel von 1728 als einer der Miterben des Vermögens von Bernhard aufgelistet. Anna Cathatina und Ihr Ehemann erhielten 10% des Vermögens aus dem Nachlass von Bernhard von Köhl und waren Nutznieser desselben.

Christian Mattli wohnte mit Anna Katharina in Haus Pfisterei, direkt beim Oberen Tor gleich neben dem Haus ihrer Schwester Elisabeth. Die beiden Schwestern dürften sich sehr Nahe gestanden haben. Mattli starb 9 Jahre später und Anna Katharina wohnte nach dem Tod ihres Mannes weiter im Haus zur Pfisterei. Anna Katharina starb mit 81 Jahren in ihrem Haus beim Ochsenbrunnen.

1757 verkaufte Hauptmann Christian Mattli, welcher den Hausanteil von seinem Namensvetter Christian Mattli geerbt haben dürfte, das Haus an Zunftmeister Johann Bavier.