B.X.e. Peter Köhl-Neukomm (1879-1928) – Stadtwerkmeister von Chur

Peter Köhl, verh. ~1905 mit Johanna Louise Neukomm (1879-†1962)
Sohn des Christian Köhl-Riedi (1837-†1922)

Peter Köhl wurde am 27. November 1879 um fünf Uhr vormittags zuhause an der Rabengasse 10 im Haus «Zur Turteltaube» geboren. Er wuchs dort mit seinen Geschwistern auf und ging in Chur zur Schule. Nach Abschluss der Schule erlernte er, vermutlich in der Möbelwerkstatt seines Onkels Gustav Adolf Gmelin an der Sägenstrasse, wie sein Bruder Christian, den Beruf des Schreiners. 1883 zog die Familie an die Storchengasse 18 um. Peter wohnte weiterhin bei seinen Eltern und arbeitete in Chur als Schreiner.

1899, mit 20 Jahren, zog es ihn dann in die Ferne. Mehrmals arbeite und wohnte er ausserhalb von Chur. Erst ab 1903 wohnte er wieder für mehrere Jahre bei seinen Eltern an der Storchengasse.

Ehefrau: Johanna Louise Neukomm
Kinder: 4
Beruf: Stadtwerkmeister

1900-Fam-Köhl.jpg
1907-Hans-Köhl.jpg
1918-Fam-Köhl-Neukom.jpg

Anstellung beim Bauamt Chur

1905 fand er eine Festanstellung beim Bauamt der Stadt Chur. Kurz danach wurde die aus Wil bei Rafz stammende und in St. Gallen wohnhafte Johanna Louise Neukomm von ihm schwanger. Er zog nach St. Gallen und heiratete im gleichen Jahr Johanna Louise. Ihr Vater, Tobias Neukomm (1853–1889) stammte aus Wil (ZH), wo seine Familie seit Generationen ansässig war. Ihre Mutter, Louise Gegenschatz (1853–1891), war in St. Gallen aufgewachsen. Johanna Louise Vater starb als sie zehn Jahre alt war. Ihre Mutter heiratete kurz danach den aus Teufen (AR) stammenden Albert Bänziger. Johanna Louise dürfte anschliessend mit ihrer Mutter, Bruder Jean, Stiefvater Albert und dem Halbbruder Albert Bänziger in St. Gallen gelebt haben. Nach der 2. Sekundarklasse besuchte sie für drei Jahre die Mädchensekundar- und Töchterschule Talhof in St. Gallen welche sie um 1896 abschloss.

Anfangs 1906 wurde der erste Sohn, Erwin Johann Peter (Hans), in St. Gallen geboren. Die Familie lebte nun in St. Gallen. Ob Peter während dieser Zeit weiter beim Bauamt Chur angestellt war, ist nicht bekannt.

Als Johanna Louise erneut schwanger wurde, beschloss die Familie nach Chur umzuziehen. Die Tochter Marie Luisa (Lisi) wurde im Kreuzspital Chur geboren. Die Familie wohnte zuerst bei seinen Eltern an der Storchengasse 18 und bezog ein Jahr später eine eigene Wohnung an der Süsswinkelgasse 9.

Peter arbeitete für das Bauamt der Stadt Chur und arbeite sich mit Fleiss und Kompetenz zum Schreinermeister, Vorarbeiter und stv. Stadtwerkmeister1 hoch. Im Herbst 1907 ist er auf einem Bild zur Aufrichtfeier der neuen Kanalisation in der Oberen Gasse zu sehen.

Zeugnis vom 19.7.1909: «Seit 1.3.1905 Vorarbeiter der Schreinerei und Stellvertreter des Werkmeisters beim Bauamt der Stadt Chur». Bauamt der Stadt Chur, Zeugnis Peter Köhl, Privatbesitz Edi Köhl, 1909.

Eine weitere Tochter, Helene, wurde geboren und die Familie zog in eine grössere Wohnung am Lindenquai 10, nahe des Zollhauses und an der Plessur gelegen. Nach fünf Jahren zog die Familie an die Herrengasse 7 um, mitten in die Churer Altstadt. Ein weiterer Sohn, Walter, vervollständigte die Familie. Zehn Jahre später, 1925, zog die Familie von der Herrengasse 7 an den Plessurquai und zwei Jahre später an die Untere Gasse 26.

Ende 1927 wurde der erste Enkel geboren. Lisi war die Mutter, der Vater hingegen unbekannt. Die Mutter zog mit dem Kind zu ihren Eltern an die Untere Gasse. Die älteren Kinder waren inzwischen alle berufstätig und wohnten zeitweise ausserhalb von Chur, kehrten aber immer wieder in ihr Elternhaus in Chur zurück.

Der frühe Tod

1928, Peter war 49 Jahre alt, arbeitete er weiterhin beim Bauamt Chur als Stv. Baumeister. Der älteste Sohn, Hans (22), hatte den Maurerberuf erlernt. Luise (21) kümmerte sich und den kleinen Walter (1), Helene (19) wohnte noch zuhause und Walter (13) ging noch zur Schule. In diesem Jahr erkrankte Peter und starb am 11. Februar 1928 unerwartet an den Folgen einer Influenza. Er wurde auf dem Friedhof Daleu begraben.

Die Kinder wurden zu Halbwaisen und der jüngste Sohn Walter, da noch nicht volljährig, unter Vormundschaft gestellt und nach Flawil geschickt. Johanna Louise stellt den Antrag für ein Witwenrente. Dem Gesuch wurde zugestimmt und sie erhielt eine jährliche Rente in der Höhe des zuletzt bezogenen Jahresgehaltes von sFr. 5’700. So musste sie sich keine finanziellen Sorgen machen. Wenige Wochen nach dem Tod ihres Ehemannes kehrte die Witwe Johanna Louise Neukomm-Köhl mit den Kindern wieder nach St. Gallen zurück und wohnte in einer Wohnung in der Falkenburg. Sie blieb im Kanton St. Gallen und kehrte nicht mehr nach Chur zurück. Um 1945 erkrankte sie an Demenz und wohnte eine kurze Zeit bei ihrem Sohn Hans in Chur. Sie starb am 7. Februar 1962 in St. Gallen mit 83 Jahren.

1951-Grosssmutti mit Jvonne.jpg

Luisa Neukomm mit Enkeltochter Yvonne (StAC N 252)


Quellen:

90: Zeugnis Peter Köhl, Bauamt der Stadt Chur, 1909, Privatbesitz Edi Köhl

91: Protokolle Stadtrat: Gesuch Wittwe Köhl, 1927, StadtAC, S. 262

Weitere Infos

Teile der Biographie zu Peter Köhl sind nur für registrierte Benutzer zugänglich.


Impressum und rechtliche Hinweise